privater Betrieb, tariflos, schutzlos
Verdi Mitglied
Ich arbeite in der 1:1 ambul. intensiv-Beatmungspflege. Wir haben mehr als 10 Fest-Vollzeit-Angestellte. Und arbeiten in einer 6 Tage Woche mit 40 Stunden laut Vertrag.
Unsere Dienste beschränken sich auf 12-Stunden-Dienste am Tag und 12-Stunden-Nachtdienst.
Da wir ständig zu wenig Fachpersonal haben, machen wir fast jeden Monat mindestens letzte 4 Monate je 60 bis 70 Überstunden 20 bzw 21 Dienste und ich geht mit der Zeit schon am Stock. Bin ich gezwungen, jeden Monat die Stundenanzel von 250 Stunden zu machen? Damit der Dienstplan abgedeckt wird? Klar versucht unser Chef, Personal einzustellen, aber es klappt leider nicht aus Mangel an Bewerber usw. Er zahlt zwar die Überstunden aus ,aber bei steuerklasse 1 lohnt es sich nicht. Kann ich sagen, ich arbeite nur die reine Soll-Stundenzahl, wenn ich ein Überstunden Konto von plus 200 Stunden habe? Andere Kollegen machen 23 bis 25 Dienste in Monat je 12 Stunden.
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Die Höchstgrenzen für die tägliche (10 Stunden) und wochendurchschnittliche (etwa 206 Stunden im Kalendermonat für Nachtarbeitnehmer/innen) Arbeitszeit zieht das Arbeitszeitgesetz auch für die amb. Intensivvpflege in privater Hand.Du hast im Arbeitsvertrag Deine Zeitschuld bestimmt. Vielleicht hast Du Dich da auch zur Leistung weiterer Arbeitszeit, zu Überstunden verpflichtet. Arbeitsrechtler/innen fügen den Begriff "gelegentlich" hinzu, - also sind damit gelegentlich eine weitere Schicht oder im Wochendurchschnitt 2 bis 3 Stunden abgedeckt. Alles weitere baut nur auf Deine Zustimmung / Duldsamkeit.
Du brauchst Deine Verweigerung der Überforderung nicht begründen, nur mitteilen.
Du kannst aber Deinen Chef aufklären, dass es zwischen diesen Überlastungen und seinem Misserfolg bei Neuanwerbungen einen Zusammenhang gibt. Er sollte besser schleunigst seine Verträge mit Patienten auf das Maß reduzieren, für das er im gesetzlichen und vertraglichen Rahmen Arbeitskräfte zur Verfügung hat.